Ablauf

Der erste Schritt: In sich gehen und eigene Ziele Klären

Was möchten Sie in der Psychotherapie erreichen? Für viele mag das schwierig klingen, aber es lohnt sich, sich diese Frage im Vorfeld zu stellen. Je klarer Sie Ihre Ziele formulieren können, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie diese Ziele im Verlauf der Therapie erreichen. Es gibt dabei unterschiedliche Arten von Zielen: Sie können negativ ("Ich will keine Panikattacken mehr haben!") oder positiv formuliert sein ("Ich möchte wieder mehr Freundschaften pflegen!"), sie können eher allgemein ("Ich möchte selbstbewusster werden!") oder konkret gehalten sein ("Ich möchte mich gegenüber meiner Chefin besser abgrenzen lernen!"). Versuchen Sie, positive und möglichst konkrete Ziele zu finden - im Idealfall solche, bei deren Erreichen ein Beobachter von außen einen Unterschied erkennen würde. Therapieziele können im Verlauf der Therapie geschärft werden - und sie dürfen sich während des Therapieprozesses natürlich auch ändern. 

Was Passt? Die Psychotherapeutische Sprechstunde

Seit dem 01.04.2018 ist zu Beginn der Psychotherapiesuche der Besuch einer "psychotherapeutischen Sprechstunde" bei einer niedergelassenen Psychotherapeutin/ einem niedergelassenen Psychotherapeuten Pflicht. Hier werden Sie über unterschiedliche Therapieformen, die Psychotherapiesuche und andere Unterstützungsangebote wie Selbsthilfegruppen oder Krisenangebote informiert. Hiernach beginnt die Suche nach "Ihrem" Psychotherapeuten oder "Ihrer" Psychotherapeutin. Im besten Fall kann Ihnen die/ der die Sprechstunde anbietende Psychotherapeut*in einen Therapieplatz anbieten - dies ist aber leider nicht immer der Fall. Daher kann es sinnvoll sein, sich vorher telefonisch über freie Therapieplätze zu informieren.

Wer passt? DAs Erstgespräch

In einem unverbindlichen Erstgespräch geht es zunächst darum, sich gegenseitig kennenzulernen. Sie erhalten erste Informationen über den Ablauf der Therapie, über Abrechnungsmodalitäten und über den Aufbau der Therapiesitzungen. Fragen, Anliegen und Erwartungen können besprochen werden und Sie bekommen einen Eindruck von der Therapeutin/ dem Therapeuten. Eine gute therapeutische Beziehung wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Wirksamkeitsstudien als der größte Garant für eine erfolgreiche Therapie benannt - sie ist sogar wichtiger, als das therapeutische Verfahren! Ich ermutige Sie darum, verschiedene Therapeutinnen und Therapeuten kennenzulernen bevor Sie sich für eine oder einen entscheiden. Sie können mit jedem/ jeder Therapeut*in maximal drei psychotherapeutische Sprechstunden vereinbaren.

Verstehen, was wichtig ist: Die probatorischen Sitzungen

Wenn Sie sich für eine Psychotherapeutin/ einen Psychotherapeuten entschieden haben, werden nach den psychotherapeutischen Sprechstunden zunächst maximal vier probatorische Sitzungen stattfinden. In diesen Sitzungen geht es darum, Ihre Schwierigkeiten durch einen sehr detaillierten diagnostischen Prozess zu verstehen, sie vor Ihrem biographischen Hintergrund einzuordnen und ein gemeinsames Entstehungsmodell zu entwickeln. Hier sollten auch Veränderungswünsche formuliert und Therapieziele geschärft werden. Am Ende dieser Probesitzungen wird ein Behandlungsplan erstellt, der gemeinsam mit anderen Antragsformularen bei Ihrer Krankenkasse eingereicht wird.

Grundsätzliches: Das Setting

Die Therapiesitzungen finden in der Regel wöchentlich in Einzelsitzungen statt und umfassen 50 Minuten. In manchen Fällen ist es sehr hilfreich, wenn im Verlauf der Therapie der/ die betroffene Partner/-in oder Familienangehörige zu einzelnen Sitzungen eingeladen werden. Dies erfolgt aber nur, wenn Sie einverstanden sind und wir diese Termine gut vorbereitet haben.

Je nach störungsspezifischem Bedarf erfolgt die Therapie entweder im Rahmen einer Akutbehandlung (max. 12 Stunden), einer Kurzzeittherapie (max. 24 Stunden) oder einer Langzeittherapie (max. 60 Stunden). In einzelnen Fällen kann auch ein größerer Stundenumfang beantragt werden (80 Stunden oder mehr). Die Genehmigung der Stundenanzahl kann bei den einzelnen Krankenkassen abweichen.